Beitrag zum Jahresmotto 2024 "nachHALTig"
Ziel 3: Gesundeit & Wohlergehen
Im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung möchten die Vereinten Nationen bis 2030 ein gesundes Leben für alle Menschen, für jedes Alter gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern.
Was bedeutet Gesundheit und Wohlergehen?
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird Gesundheit folgendermaßen definiert: „Gesundheit ist der Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen.(...)" Gemäß der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen hat jeder Mensch das Recht auf einen Lebensstandard, der Gesundheit und Wohlergehen gewährleistet. Gesundheit ist ein Menschenrecht. Der Begriff Wohlergehen leitet sich von Wohlbefinden (well-being) ab und bezeichnet einen Zustand, in dem es einem gut geht. Wohlergehen ist das Ergebnis von Gesundheit, Wohlstand und gesellschaftlicher Teilhabe.
Gesundheit in Deutschland
Die individuellen Ausprägungen des Gesundheitsverhaltens und des subjektiven Wohlergehens werden durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Im Folgenden werden zwei für Deutschland relevante Einflussgrößen näher erklärt.
Der Faktor Stress - Die aktuelle Studie der Techniker Krankenkasse „Entspann dich Deutschland“ belegt, dass Stressbelastungen in den letzten Jahren zugenommen haben. Dies betrifft sowohl den beruflichen als auch den schulischen und universitären Kontext. Die aktuelle Situation im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie hat das Stress-Level zusätzlich erhöht. Weitere Stressauslöser sind hohe persönliche Ansprüche, die Sorge um kranke Angehörige, Konflikte im Privatleben und die Nutzung sozialer Medien.
Der Faktor sozioökonomischer Status - Die gesundheitliche Chancengleichheit ist in hohem Maße vom sozioökonomischen Status abhängig. So heißt es in Studien des Robert-Koch-Instituts Deutschland:
"Personen mit niedrigem Sozialstatus sind vermehrt von chronischen Krankheiten, psychosomatischen Beschwerden, Unfallverletzungen sowie Behinderungen betroffen. Sie schätzen ihre eigene Gesundheit schlechter ein und berichten häufiger von gesundheitsbedingten Einschränkungen in der Alltagsgestaltung.Infolge dessen haben sie einen höheren Bedarf an Leistungen des medizinischen Versorgungssystems und an sozialer Absicherung im Krankheitsfall. Die Effekte der sozialen Benachteiligung kumulieren im Lebensverlauf und finden demzufolge auch in der vorzeitigen Sterblichkeit einen deutlichen Ausdruck."
Unsere Aufgabe als Kinderschutzbund Leipzig e.V.
Der Kinderschutzbund Leipzig definiert sich nicht nur als Unterstützer und Vertreter der UN-Kinderrechtskonvention. Vielmehr orientieren sich alle Projekte an der integrierten Kinder- und Jugendhilfeplanung der Stadt Leipzig und fokussieren sich auf sogenannte Schwerpunkträume, um eine gesundheitliche Chancengleichheit unabhängig des sozioökonomischen Status zu fördern.
Neben den Hilfen zur Erziehung, den Beratungsstellen der Familienbildungsprojekte oder in den Kindertagesstätten setzen wir vor allem auf präventive Angebote für Kinder, Jugendliche und Eltern. So werden unsere Schulsozialarbeiter*innen, das Schülermultiplikator*innenprojekt zur Gesundheitsförderung und das Kinder- und Jugendbüro an Schulen direkt tätig und unterstützen in verschiedenen Angeboten die Herausbildung eines positiven Gesundheitsverhaltens. Im Bereich der Familienbildungsprojekte kann dies beispielsweise durch die Vermittlung von Kompetenzen erfolgen, die es den Familien ermöglichen, mit Stress auf eine gesunde Art und Weise umzugehen. Zu den angebotenen Maßnahmen zählen unter anderem thematische Elternabende zum Thema „Babyschlaf” oder Elternkurse „Starke Eltern – Starke Kinder®”, durch die Familien darin unterstützt werden, Konflikte bedürfnisorientiert, kooperativ und stressfrei miteinander zu lösen. Des Weiteren werden durch die verschiedenen Projekte, wie beispielsweise das Familienzentrum Stötteritz oder das Schülermultiplikator*innenprojekt FREE YOUR MIND, gezielte Fortbildungen für Fachkräfte zu den Themen „Gesundheitsförderung in Theorie und Praxis“ sowie „Achtsamkeit, Entspannung und Selbstregulation“ angeboten. Dadurch wird das Wissen zur Gesundheitsförderung multipliziert und weitergetragen.
Quellen:
https://www.aerztezeitung.de/Politik/Stress-sorgt-zunehmend-fuer-Krankheitsrisiken-424981.html)
https://ler-sachsen.de/aktuelles/mentale-gesundheit/
https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Themen/Sozialer_Status/sozialer_status_node.html