Beitrag zum Jahresmotto 2024 "nachHALTig"
Ziel 2: Kein Hunger
Im Jahr 2022 waren zw. 691 und 783 Millionen Menschen von Hunger und Mangelernährung betroffen. Das sind fast 10 Prozent der Weltbevölkerung. Seit 2019 ist die Zahl wieder deutlich gestiegen. Grund dafür sind internationale Krisen, wie die Corona-Pandemie, Kriege und soziale Unruhen, Umweltkatastrophen und einhergehenden Ernteausfällen, ungerechte Verteilung von Rohstoffen und Land und klimaschädliche Anbautechniken. Den größten Anteil der von Hunger betroffenen macht dabei die Bevölkerung Afrikas aus. Gefolgt von Asien, Südamerika, der Karibik und Ozeanien.
Statistik: Ernährungsunsicherheiten im weltweiten Vergleich
Die FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) hat 2021 unterstrichen, dass Hunger im Kern auf Armut und Ungleichheiten zurückzuführen ist. Hunger bekämpfen heißt daher auch, Ungleichheit zu bekämpfen.
Folgende Ziele haben sich die Vereinten Nationen vorgenommen:
- Alle Menschen sollen immer ausreichend Nahrungsmittel haben.
- Alle Menschen sollen sich gesund und ausgewogen ernähren können.
- Die landwirtschaftliche Produktivität soll steigen und das Einkommen von Kleinbäuerinnen und -bauern soll wachsen.
- Die Nahrungsmittelproduktion soll nachhaltiger werden.
- Die genetische Vielfalt von Kulturpflanzen sowie Nutz- und Haustieren und ihren wildlebenden Artverwandten soll bewahrt werden.
Maßnahmen zur Umsetzung:
- Investitionen in ländliche Infrastruktur und Agrarforschung erhöhen.
- Handelsbeschränkungen und Verzerrungen auf den globalen Agrarmärkten korrigieren und alle Agrarexportsubventionen mit ähnlicher Wirkung abschaffen.
- Extreme Schwankungen der Nahrungsmittelpreise begrenzen.
In Europa leiden Menschen zum Glück nicht an dieser Unterernährung[1]. Aber auch hier ist die Ernährungssicherheit nicht für alle gleichermaßen gewährleistet. Eine ausgewogene und gesunde Mahlzeit können sich viele Menschen auch hier nicht immer leisten. Laut einem Bericht der UN ist eine gesunde Ernährung, die Mangelernährung vorbeugen würde, für fast die Hälfte aller Menschen weltweit unerschwinglich.
Ein Gutachten des WBAE sagt aus, dass das Niveau der Grundsicherungsleistungen in Deutschland zu niedrig ist, um eine gesundheitsfördernde Ernährung zu ermöglichen: In Deutschland sind schätzungsweise 3,5 Prozent der Bevölkerung von Ernährungsarmut betroffen.
Wenn gesunde Nahrungsmittel zu teuer sind, wird oft sehr fetthaltig und zuckerreich gegessen, um satt zu werden. Auf lange Sicht kann diese einseitige Ernährung zu Beschwerden führen. Dazu zählt Diabetes, Adipositas oder Herz-Kreislauf- Erkrankungen. Diese gesundheitlichen Folgen gefährden insbesondere Kinder.
Unser Beitrag als Kinderschutzbund
Jeder Beitrag gegen Armut, hilft Kindern und Familien, eine gesunde Lebensweise zu ermöglichen. Unsere Hilfen zur Erziehung, Familienzentren oder Beratungsstellen klären Eltern über eine gesunde Ernährung auf und unterstützen sie bei der Umsetzung. Auch das Aufzeigen von möglichen finanziellen Unterstützungen und deren Beantragung kann Teil der Hilfe sein. Aber auch in der direkten Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in unseren Projekten, Kindertagesstätten und der Schulsozialarbeit wird wert auf ausgewogene und gesune Nahrung gelegt und dahingehend Wissen vermittelt. Hier lernen Kinder und Jugendliche, dass gesunde Erährung nicht teuer sein muss und sogar Spaß machen kann.
[1] Unterernährung liegt vor, wenn die tägliche Energiezufuhr über einen längeren Zeitraum unter der Mindestmenge liegt, die für die Aufrechterhaltung eines gesunden Mindestgewichts als ausreichend angesehen wird (Wikipedia)
Quellen:
Daten zum Stand der BNE Ziele bereitgestellt durch FAO: https://www.fao.org/sustainable-development-goals-data-portal/data/
https://www.zdf.de/nachrichten/ratgeber/gesundheit/ernaehrung-armut-kinder-essen-100.html